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Der Meyer-Struckmann-Preis, 2019 ausgeschrieben für geistes- und sozialwissenschaftliche Europaforschung, ging an den Frankfurter Juristen und Rechtshistoriker Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Michael Stolleis. Zur feierlichen Preisverleihung am 27. November im Haus der Universität erschienen rund hundert geladene Gäste.
Bernhard Schlink, Mitglied im Vorstand der Meyer-Struckmann-Stiftung, dankte der Fakultät für ihr Engagement und sagte, Fritz Meyer-Struckmann wäre sicher über die Wahl des diesjährigen Preisträgers sehr glücklich gewesen: „Zu den selbstverständlichen Aufgaben des Juristen gehört das gesellschaftliche Engagement, wie wir auch an unserem Preisträger sehen können.“ Stolleis bedankte sich für die Auszeichnung und erklärte: „Europa war für unsere Generation unverzichtbare Realität, Hoffnung und Aufgabe“. Dass er mit diesem Preis für sein wissenschaftliches Engagement für Europa ausgezeichnet werde, mache ihn stolz und froh.
Mit Michael Stolleis wird in diesem Jahr eine Forscherpersönlichkeit von europäischem Format ausgezeichnet. Stolleis hat sich als Jurist bereits sehr früh in seiner wissenschaftlichen Karriere der rechtshistorischen Forschung verschrieben – und das immer mit einer dezidiert europäischen Perspektive. Er hat sich in seiner Arbeit mit grundlegenden juristischen und rechtshistorischen Problemen beschäftigt, die das Fundament der europäischen Kultur bilden – und zwar nicht nur in rechtlicher Hinsicht. Mit seinen Büchern zu Fragen der Staatlichkeit, des öffentlichen Rechts, der öffentlichen Ordnung, des Sozialrechts, der Verfassung und der Verwaltung hat er auch immer die Eigenheiten und Gemeinsamkeiten des europäischen Kontinents in den Blick genommen. Zeitlich reichen seine Forschungsinteressen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert.
Die Meyer-Struckmann-Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der Kultur- und Geisteswissenschaften und verleiht jährlich die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung.
Bisherige Preisträger waren:
- 2006: Hartmut Böhme („Memoria: Formen des kollektiven Gedächtnisses“)
- 2007: Shmuel Feiner („Jüdische Traditionen in Kultur und Gesellschaft Europas“)
- 2008: Harald Weinrich („Deutsch-französische Beziehungen in Kultur und Gesellschaft“)
- 2009: Herfried Münkler („Gesellschaften der Moderne“)
- 2010: Horst Bredekamp („Theorie und Kulturen des Bildes“)
- 2011: Jan-Dirk Müller (Mittelalterforschung)
- 2012: Ursula Wolf (Praktische Philosophie)
- 2013: Sir Ian Kershaw (Geschichtswissenschaften)
- 2014: Alain Schnapp (Klassische Archäologie)
- 2015: Winfried Schulz (Medienwissenschaften)
- 2016: Florian Coulmas (Ostasienwissenschaften)
- 2017: Norbert Finzsch (Nordamerikastudien)
- 2018: Barbara Stollberg-Rilinger (Frühe Neuzeit)
Die von dem Bankier Dr. Fritz Meyer-Struckmann 1961 ins Leben gerufene Stiftung konzentriert ihre Fördertätigkeit bereits seit ihrer Gründung auf Geistes- und Kulturwissenschaften sowie auf die Bildungsarbeit der Jugend.
Textauszug von Victoria Meinschäfer